In meiner 24-jährigen Erfahrung in therapeutischer Arbeit konnte ich sehr oft feststellen, dass die Probleme und Anliegen der Ratsuchenden eigentlich aus Beziehungskonflikten resultieren, sei es mit den Eltern, den Kindern, Kollegen oder eben auch innerhalb von Paaren. Es ist für mich daher sehr naheliegend meine therapeutische Unterstützung nicht nur Einzelpersonen, sondern insbesondere auch Paaren zur Konfliktbewältigung anzubieten. Alles was dem Individuum hilft, eigene unerlöste seelische Konflikte aufzulösen, macht es beziehungsfähiger.
In der Arbeit mit Paaren kommen aber noch weitere Aspekte dazu. Beeinflusst von der Systemischen Familientherapie liegt es mir sehr am Herzen Paaren zu helfen eine möglichst symmetrische Beziehung zu führen. Dazu gehört, dass auf Dauer nicht eine Person ständig viel mehr in die Beziehung investieren muss, als die andere. Das heißt der Ausgleich muss stimmen. Sonst sind Konflikte vorprogrammiert, deren Ursache dem Paar erstaunlicherweise oft gar nicht bewusst ist. Grundsätzlich sollte man in der Beziehung immer wieder in der Lage sein den Reset-Knopf zu drücken, damit sich nicht Vorwürfe und Ressentiments aufstapeln und ein stiller Groll entsteht. Dafür ist es sehr wichtig, dass ein Paar eine gute Gesprächskultur entwickelt, denn ohne ausreichende Kommunikationsfähigkeit sind viele Paarprobleme vorprogrammiert. Wesentlicher Bestandteil für eine gute Beziehungsfähigkeit ist auch die Achtung vor einander. Für einen engagierten Therapeuten ist es immer wieder traurig mit anzusehen, wie respektlos Paare bisweilen miteinander umgehen. Daher möchte ich in Zukunft verstärkt auch mit und für Paare tätig werden und ihnen helfen Wege aus Beziehungsfallen zu finden und sie zu ertüchtigen so miteinander umzugehen, dass sie ihre Beziehung als wertvoll und unterstützend bezeichnen können.